Bereits 1440 wird die Bewirtschaftung von einer Jucharte Reben an der Klingen durch die Höngger Familie Zweifel erstmals belegt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts musste in Höngg die Weinproduktion an allen Reblagen wegen der seit 1886 grassierenden Reblaus-Epidemie und des Aufkommens des „falschen Mehltaus“ vollständig aufgegeben werden. So auch an der Klingen, wo der letzte Höngger „Reblauser“ Albert Müller bis in die 20er-Jahren noch letzte Reblaus-befallene Rebstöcke ausmerzen musste.
Heute ist der Hang an der Klingen einer der kleineren unter den Höngger Reblagen. Einen besonderen Blickfang bildet ausserdem die kleine Herde von Heideschafen der seltenen Specie-Rara-Rasse Skudden, welche bereits seit über einem Jahrzehnt das ganze Jahr hindurch zwischen den Rebstöcken weidet und so quasi als lebende Landschaftspfleger wirkt.
Die Höngger Zunftreben
Als 1986 der „Klingen“-Hang wieder mit Blauburgunder-Reben bepflanzt wurde, erhielt die Zunft vom damaligen Zunftmeister Hans Heiri Zweifel und seinem Bruder Paul 130 Rebstöcke – für jeden Zünfter einen – geschenkt mit der Auflage, dass diese durch die Zunft selbst gepflegt werden sollten.
Sofort bildete sich eine Gruppe von etwa zehn interessierten Zünftern, welche das Winzerhandwerk auch in der Praxis lernen und anwenden wollten. Einige besuchten sogar einen achttägigen Rebbaukurs der Ingenieurschule Wädenswil und gaben die erworbenen Kenntnisse anschliessend an die anderen Mitglieder der Rebbaugruppe weiter. Und bis heute kann die Gruppe bei den Arbeiten im Rebberg stets mit der Beratung durch die Fachleute der Firma Zweifel rechnen.
Mittlerweile ist der Bestand an zunfteigenen Rebstöcken auf etwas mehr als 250 angewachsen, und so kann die Zunft Höngg seit 2011 an ihren Anlässen eigenen zünftigen Klingener Clevner als Zunftwein ausschenken.