Das Bauernhaus zum Chranz ist eines der ältesten erhaltenen Gebäude in Höngg. Es wurde 1506 vom Fraumünster-Stift erbaut und mit Reben, Äckern und Wiesen als bäuerliches Pachtgut ausgestattet. Von diesem Bau zeugen heute noch die Krüppelwalm-Dachform sowie die Bohlenständer-Fassade auf der Rückseite des Hauses, wo einst auch die Trotte stand.
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Rebbauernhaus zum Chranz
Vom Fraumünsterlehen zum Ortsmuseum
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1 - Das Rebbauernhaus und der Rebberg zum Chranz
Vom Fraumünsterlehen zum Ortsmuseum
Bei der Ständer-Bautechnik wird ein Viereck aus Holzbalken als Grundschwellen (Schwellenkranz) gelegt, in welchen dann die Ständer des Hauses eingezapft werden. Diese reichen vertikal vom Balken bis hinauf zum Dach. Die Bohlenständerbauweise zeichnet sich dadurch aus, dass die Zwischenräume zwischen den Ständern durch horizontal angebrachte dicke Bretter, sogenannte Bohlen, gefüllt werden, welche in die Nuten der Ständer eingeschoben werden.


Das Fraumünster-Stift wurde wie alle anderen Klöster zwar zur Zeit der Reformation aufgehoben, ihre Güter wurden allerdings nicht auseinandergenommen oder aufgeteilt. Der vormalige Fraumünsterbesitz wurde als Fraumünsteramt weiter verwaltet und 1803 der Stadt Zürich übertragen. Diese verkaufte das Chranz-Gut 1838 an die Höngger Familie Grossmann weiter, deren Eigentum es bis 1941 blieb.
1970 erwarb die Stadt Zürich das alte Bauernhaus zurück, um es für die Sanierung der Gsteigstrasse abzureissen. Schliesslich verzichtete sie aber auf den Abbruch und renovierte es 1975-1976 umfassend, um es dem Quartier als Ortsmuseum zur Verfügung zu stellen.
Das Höngger Ortsmuseum
Im Haus zum Chranz befindet sich seit 1977 das 1925 entstandene Ortsmuseum Höngg, welches Zeugnisse der dörflichen Vergangenheit präsentiert.
Es wird von der 1925 gegründeten Ortsgeschichtlichen Kommission des Verschönerungsvereins Höngg getragen, welche seit 1928 in ihrer Publikationsreihe „Mitteilungen der Ortsgeschichtlichen Kommission des Verschönerungsvereins Höngg“ Themen der Höngger Lokalgeschichte behandelt. Von den weit über 50 Heften können die noch nicht vergriffenen Ausgaben im Ortsmuseum eingesehen und gekauft werden.
Einen Schwerpunkt der permanenten Ausstellung bildet der Rebbau als frühere Hauptbeschäftigung der Höngger Bevölkerung. Es werden alle Arbeiten im Verlauf des Rebjahrs vom Lösen der überwinterten Schosse bis zum „Wümmet“ gezeigt und erläutert. Dazu werden historische Geräte des Rebbaus ausgestellt.
Der Rebberg zum Chranz
Im Frühling 2008 wurde neben dem Ortsmuseum der Rebberg zum Chranz als bislang kleinster Höngger Weinberg angelegt.
Rebfläche: 0.04 ha / 400 m2
Eigentümerin: Stadt Zürich
Bewirtschaftung: Rebbaugruppe zum Chranz
Kelterung, Ausbau und Lagerung: Zweifel Weine, Höngg
Angebaute Sorten:
Prior (192 Rebstöcke; Ertrag 2012: 190 Flaschen)
Cabernet Cortis (100 Rebstöcke [Neuanpflanzung]; noch kein Ertrag)
Diese Tafel wurde ermöglicht durch: